Stadtgrün – lehrreich

Lehrreiche Grünanlagen gibt es gleich vier:


Der Nabu-Naturgarten; H’heim

Im Nabu-Garten kann jeder mitmachen, der Lust dazu hat. Gegärtnert wird hier mit der Natur, also biologisch nachhaltig. Hier im Garten kann sich jede Hobbygärtnerin oder jeder Hobbygärtner Anleitungen und Tipps holen, z. B. wie es klappt mit dem naturnahen Gestalten eines Gartens, wie Beete so angelegt werden, dass sie möglichst vielen Insekten Nahrung bieten, wie man richtig mulcht usw. Es ist aber ebenso erlaubt, nur zum Entspannen und Sich-Erholen in den Garten zu kommen. Wer mithelfen will: Jede Form von Unterstützung ist sehr willkommen!

VIELFALT AUF KLEINEM RAUM Der Nabu-Naturgarten.

In besonderer Weise sind die Kinder zum Besuch des Gartens eingeladen. Der Nabu-Garten ist ein Ort, in dem sie spielerisch die Natur und ihre vielfältigen Zusammenhänge kennenlernen können. Im Frühling dürfen sie säen und Setzlinge einpflanzen, sie lernen, wie Gemüse und Obst wachsen; später im Jahr dürfen die Kinder auch ernten.

Großer Beliebtheit bei ihnen erfreut sich stets das Wildbienenhotel, wo sich Bienen gut beobachten lassen. Eine weitere Attraktion sind die metallisch schillernden Libellen, die von dem kleinen Teich angelockt werden. Für Kinder hält der Nabu außerdem spezielle Angebote bereit, z.B. Kompakt- oder Ferienkurse.

Links die Kräuterspirale, in der Mitte der kleine Teich.
Der Eingang mit „Wohnungsangeboten“ für Wildbienen.

Nabu-Garten, Handschuhsheim, am Dossenheimer Weg/Ecke Höllenbachweg (östlich der B3). Mehr Infos finden Sie hier.


Der Tertiärgarten im Neuenheimer Feld

KURZTRIP IN DIE URZEIT Der Tertiärgarten am Institut für Geowis­sen­schaften, Im Neuenheimer Feld 236; Sumpfzypressen in rostroter, Ginkgo in goldgelber Herbstfärbung.

Gewöhnlich findet der Garten kaum Beachtung, schon allein aufgrund seiner etwas versteckten Lage, aber die kleine An­lage ist v. a. durch ihren Pflanzenbestand etwas ganz Besonde­res.

Der Teich in der Mitte ist gesäumt von Bäumen,  Sträu­chern und Kräutern, die allesamt „lebende Fossilien“ sind. Das heißt, es handelt sich durchweg um Vertreter von Gattungen, die einst im Tertiär artenreiche Mischwälder bildeten. Aus diesen Wäldern entstand vor 10–30 Mio. Jahren die Braun­kohle. Tulpenbaum, Sumpfzypresse, Ginkgo, Riesen-Mammut­baum sind nur einige der vielen dort vertretenen Arten.

Eine Schautafel gibt Auskunft über Standort und Gat­tungs­bezeich­nung.

STEINERNE ZEUGEN FÜR URZEITLICHE VULKANAUSBRÜCHE Basaltsäulen im Tertiärgärtchen.

Eindrucksvoll sind auch einige Basaltsäu­len; es handelt sich dabei um erstarrte Magma aus dem Ter­tiär.

Lage des kleinen Tertiärgärtchens am Campus Neuenheimer Feld: zwischen Berliner Straße (Mathematikon Einkaufscenter) und der Straße Im Neuenheimer Feld; Foto: Google Earth.

Der Botanische Garten der Universität

EIN ORT DER RUHE, DER ARTENVIELFALT UND DER WISSENSCHAFT Der Botanische Garten im Neuenheimer Feld

Der Botanische Garten blickt auf eine lange, bewegte Geschichte zurück. Gegrün­det wurde er bereits 1593 als Medizinkräutergarten; er ist damit einer der ältesten botanischen Gärten weltweit. Im Laufe der Jahrhun­derte wurde sein Standort mehr­fach verlegt. Seit gut hundert Jahren befindet er sich nun auf dem Campus im Neuenheimer Feld. Durch Bomben gingen im Zweiten Weltkrieg fast alle Pflanzen­bestände ver­loren.

Heute verfügt der Botanische Garten u. a. über heraus­ragende Sammlungen von Orchideen, von Sukkulenten der Alten und Neuen Welt und von Bromelien. Mit seinen Schutzsamm­lun­gen leistet der Botanische Garten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt bedrohter Arten, er ist ein Ort für Forschung und Lehre und der Erholung.

Der Botanische Garten ist für jedermann zugänglich, die Pflan­zen­schauhäuser sind nur zu bestimmten Zeiten offen. Es gibt Führun­gen, auch Spezialführungen zu bestimmten Themen und für Kinder. Das aktuelle Programm finden Sie hier.

In der sehr interessanten Festschrift zum 100. Geburtstag im Jahr 2015 ist findet sich u.a. eine ausführliche Schilderung der wechselvollen Geschichte des Botanischen Gartens.


Garten der Vielfalt: Der Lehrgarten der PH

Überall summt und brummt, krabbelt und flattert es, wenn man durch den Ökogarten streift. Kein Zweifel: Hier ist ein Dorado für Insekten, aber auch für Vögel, Amphibien und kleine Säugetiere.

KLEINOD AM KLAUSENPFAD Der Ökogarten der PH im Neuenheimer Feld.

Das Angebot von unterschiedlichen Bio­topen (schattige Waldbereiche, Teich, Streuobstwiese, feuchte Komposthaufen, Totholz …) lockt viele Tiere an. Die Artenfülle an Pflanzen ist überwältigend: Duftende Kräu­ter, bunte Blumen, Beete mit Gemüse, Obstbäume und bienen­freundliche Sträucher, all das findet Platz auf kleiner Fläche.

WIRKT FAST EIN BISSCHEN VERWUNSCHEN
Der halb eingewachsene Eingang zum PH-Ökogarten.

Dieses etwas versteckte Paradies, eingerichtet vor etwa 30 Jahren, soll den Besuchern die Augen für den Reichtum der Natur und die erstaunliche biologische Vielfalt öffnen.

Ge­schaf­fen wurde der Garten als Lernort, in dem Studierende, aber auch Schul- und Kindergartenkinder heimische Pflanzen und Tiere kennen lernen können. Engagierte Tutorinnen und Tutoren vermitteln gerne ihr Wis­sen, z. B. über die unter­schiedliche Lebensweise von Wild­- und Honigbienen.

Anschauungs­material ist genügend vorhanden: Es gibt ein „Wildbienen­hotel“ und einen verglasten Schau­kasten für die Honigbienen. Im überdachten „grünen Klassenzimmer“ kön­nen auch bei Regen kleine Ex­perimente durchgeführt werden. Langweilig wird der Unter­richt hier nie, denn hier wird Wissen quasi „nebenbei“ anhand von praktischen Aufgaben vermit­telt. Zum Beispiel dürfen unterschiedliche Obst­sorten probiert, Äpfel zu Saft gepresst werden.

GESCHÄFTIGES TREIBEN An der Bienenstation lassen sich viele Wildbienen beobachten.

Wie verschieden Kräuter aussehen, schmecken und riechen, versetzt manches Stadtkind in Erstaunen. Und manch eines erfährt zum ersten Mal, wie Gemüse wächst.

Der Ökogarten der PH wurde bereits mehrfach als heraus­ragende Initiative für Bildung für nachhaltige Entwick­lung (BNE) ausgezeichnet, zuletzt 2019. Ebenso erhielt er 2019 erneut eine Auszeichnung als Projekt zur Erhaltung der Biodiversität.

Mehr Infos zum Projekt finden Sie hier.