Eine Exotin aus Fernost, die sich auch bei uns wohlfühlt, ist die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica). Ihre Blütezeit ist ungewöhnlich spät und außerordentlich lang: Sie reicht in unserem milden Heidelberger Klima von September bis in den Dezember hinein. Eine wollige braune Hülle schützt die weißen Blüten gut vor Kälte. Der angenehme Duft der Blüten verbreitet sich in weitem Umkreis.
Die „Wollmispeln“ sind nur sehr entfernt mit unseren europäischen Mispeln verwandt: Sie gehören beide zur Familie der Rosengewächse, bilden aber eigenständige Gattungen.
Wo kann man die Japanische Wollmispel in Heidelberg sehen?
Auf der Nepomukterrasse unterhalb der Ziegelhäuser Landstraße wachsen zwei Wollmispeln, eine weitere schmückt die Grünanlage am Adenauerplatz (Nähe Stadtgarten, s. Foto unten). Auch in einem Privatgarten Keplerstraße/ Ecke Schröderstraße steht ein kräftiges Exemplar.
Ursprünglich stammt die Wollmispel wohl aus Zentralchina; von dort aus gelangte sie rasch nach Japan. Ende des 18. Jhs. kamen erste Exemplare in Europa an, wo sie Wintergärten und Orangerien mit ihrem attraktiven, immergrünen Laub und ihren duftenden Blüten bereicherten. In Deutschland gedeiht die Wollmispel nur in sehr warmen Regionen im Freiland.
Leckere Früchte
In Asien baut man die Wollmispel vor allem wegen ihrer wohlschmeckenden Früchte an; entsprechend gibt es dort unzählige Zuchtsorten. China ist der Hauptproduzent, aber auch in Spanien produziert man die an Aprikosen erinnernden Früchte in großer Zahl. In diesen Ländern reifen die Früchte rd. 90 Tage nach der Bestäubung.
In Deutschland werden die Früchte bisher noch kaum angeboten. Im Mittelmeerraum dagegen werden sie verbreitet verkauft als Nespole oder Loquats.
Zum Nach- und Weiterlesen:
Sehr informativer Artikel des Diplom-Biologen Harald Stephan über die Japanische Wollmispel in seiner großartigen Datenbank für Gartenpflanzen (www.naturadb.de).