Der Gemeine Stechapfel und der Schwarze Nachtschatten sind zwei Pflanzen, an denen Hexen ihre Freude hätten – wegen der starken Giftigkeit. Passend zu Halloween bietet es sich an, die beiden „dunklen“ Gewächse ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen.
Aktuell sind Stechapfel und auch Schwarzer Nachtschatten (Bilder unten) an vielen Stellen auf dem Campus INF anzutreffen. Der Grund: die enorme Bautätigkeit auf dem Campus im Zuge der beschlossenen Nachverdichtung. Durch die Baumaßnahmen entstehen immer wieder Brachflächen, normaler Bodenbewuchs wird zerstört. Nun schlägt die Stunde der sog. Lichtkeimer.
Bei Lichtkeimern schlummern die Samen oft jahrelang im Boden, bis sie endlich in den Genuss des Sonnenlichts gelangen (z.B. durch Entfernen der vorherigen Pflanzendecke) – erst dann beginnen sie zu keimen. Daher findet man Stechapfel und Schwarzen Nachtschatten bevorzugt auf Brachflächen – und davon gibt es derzeit (nicht nur) im Campus INF reichlich.
Der Stechapfel ist in allen Teilen stark giftig. Im Mittelalter nutzte man seine Samen für die Herstellung halluzinogener „Hexensalben“, aber auch als Heilmittel. Noch heute findet der Stechapfel in vielen Kulturen rituelle oder wie bei uns medizinische Verwendung (ua. in der Schmerztherapie). Aufgrund der hohen Giftigkeit ist von eigenen Experimenten mit der Pflanze dringend abzuraten! Beim Entfernen der Pflanze sind Handschuhe unerlässlich.
Schwarzer Nachtschatten
Optisch eher unscheinbar ist dagegen der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum). Woher er ursprünglich stammt, lässt sich nicht genau sagen – so weit verbreitet ist er fast rund um den Globus. Als Allerweltskraut stellt er keine großen Ansprüche an den Standort. Häufig ist er auch da anzutreffen, wo auch der Stechapfel gedeiht.
Blütezeit des Schwarzen Nachtschattens: Juni–Oktober; sehr häufig findet man Blüten, unreife und reife Früchte an demselben Exemplar. Er wird bis 70 cm hoch, wächst aufrecht oder niederliegend.
Der Schwarze Nachtschatten ist in allen Teilen giftig, am meisten Gift enthalten die unreifen (grünen) Früchte. In manchen Ländern werden die reifen (schwarzen) Beeren gegessen, z.T. auch die Blätter nach bestimmten Zubereitungsschritten. Bei der Nutzung von Pflanzenteilen als Nahrungsmittel kommt es aber immer wieder auch zu Vergiftungen.
Wie der Stechapfel ist auch der Schwarze Nachtschatten einjährig: Bei Frost sterben die Pflanzen ab, aber ihre zahlreichen Samen überdauern im Boden, bis sich wieder die Chance auf Keimung ergibt.