Am Rande von Kirchheim wurde im Juli eine Streuobstwiese teilweise „abrasiert“: Alte Bäume wurden gefällt, Büsche entfernt und die bestehende Wiese großflächig abgetragen. Betroffen von den massiven Eingriffen ist etwa die Hälfte des gesamten Areals, das sich unmittelbar südlich des Verkehrsübungsplatzes an der Pleikardsförsterstraße befindet.
Die Rodungs- und Planierungsarbeiten sind vorbereitende Maßnahmen: Auf dem Gelände sollen vorübergehend Container des Montessori Zentrums Heidelberg aufgestellt werden. Für etwa zwei Jahre ziehen Schule und Kinderhaus dort ein, bis dem Montessori Zentrum auf dem Gelände des ehemaligen US-Hospitals neue Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.
Die Baumaßnahmen zerstören ein jahrzehntelang gewachsenes Biotop mindestens teilweise; obendrein wird durch die Container lebendiger Boden versiegelt.
Wie auf der Website der Stadt Heidelberg zu erfahren ist, handelt es sich bei der betroffenen Streuobstwiese nur rein optisch um eine solche. Baurechtlich hingegen gilt das Grundstück als potenzielle Erweiterungsfläche für den angrenzenden Parkplatz des Sportzentrums Süd.
Trotzdem ist es ein Ärgernis, dass keine andere Stellfläche gefunden wurde. Beispielsweise befinden genau gegenüber, auf der anderen Seite der Pleikardsförsterstraße, ausgedehnte, mit Unkraut überwucherte Brachflächen – hätten diese sich nicht für eine Zwischennutzung besser angeboten als eine intakte Streuobstwiese?